8/23/2005

Ordnung! Sauberkeit! DisZivischule!

Eigentlich wollte ich direkt nach meinem Zwangsbesuch der "Zivildienstschule Ritterhude" einen Bericht bloggen, doch irgendwie fehlte mir nach dieser Woche (01.-05.08.2005) die Lust und Motivation dazu. Hier nun ein Rückblick: Mein erster Gedanke war natürlich "Ritterhude?? - Gesundheit!". In die Nähe von Bremen sollte es also gehen, 4.5 Stunden mit dem Zug (ICE...nobel, nobel), wobei doch die Schule in Bochholt so viel näher gewesen wäre. Am Morgen des 01.08. fuhr ich dann von Duisburg mit dem ICE gen Bremen. Durch eine logistische Fehlentscheidung war der 10. Wagen, in dem ich meinen 2. Klasse Sitzplatz (für 3€ reserviert) einnehmen wollte, ein Wagen der 1. Klasse und ich konnte in einem 1. Klasse Abteil sitzen. Eins zum Preis von zwei, eigentlich keine schlechte Sache, wäre da nicht ein Vater mit seinem nervigen Balg gewesen, was mich einfach nicht schlafen lassen wollte ("Wääääh!"). Nunja als wir (auf dem Weg traf ich natürlich andere leidtragende Zivis) dann endlich in Ritterhude ankamen wartete natürlich kein vorher angekündigter Bus auf uns, um uns den 30 minütigen Fußmarsch zu ersparen. Es ging los, mit 20 Mann in einen kleinen Sparmarkt, nach dem Weg fragen ("Jo nä, da gehn sie immer den Berg hoch und dann links"). Mit Gepäck ein Riesenspaß. Lange Rede kurzer Sinn, wir kamen dann oben an, die Schule befand sich in einem relativ neuen Gebäude, was meiner Meinung nach halb wie eine Kaserne, halb wie eine Jugendherberge aussah und roch. Ich teilte mir ein Zimmer mit 2 Bochumern, ganz nette Typen, einer Kettenraucher, der andere Trendpunk. Hui. Essen gabs immer um halb acht, um 12 und um fünf. Dazwischen war Unterricht angesagt. Unterricht, das verbindet ein Ex-Schüler mit langweiligem Stoff, passivem Verhalten der Schülerseite aus und nervigen Lehrern, die einem Antworten aus der Nase ziehen wollen. Stimmt alles, bis auf das Letzte (was ganz angenehm war). Unser Dozent wusste, was Sache war und versuchte nicht, uns zum Unterricht zu bewegen. Er erzählte gerne und viel, was zur Folge hatte, dass wir (als kleinste von 3 Gruppen) am längsten (2 Tage) für die Vorstellungsrunde brauchten, die eine andere Gruppe in einer Stunde erledigte. Das kam daher, dass Mr. F-J zu jedem Zivi etwas zu erzählen hatte ("Ach, in yyy hatte ich mal einen Freund, der hat zzz gemacht")... zu jedem. Mir erzählte er von einer Bekannten aus Neuss, die ja eigentlich Lehrerin werden wollte aber dann doch in den Pflegebereich ging. Tolle Aussichten. Nunja die Themen waren "Rechte und Pflichten des Zivildienstleistenden", "Wesen und Aufgaben des Zivildienstes" und "Geld und Sachbezüge", wobei das letzte, interessanteste Thema, nur 3 Stunden umfasste und von einem anderen Dozenten übernommen wurde. Zusätzlich hatten wir ein Wahlthema, was hier "Korruption" hieß. Wir schauten Filme zum Thema und den Kurzfilm von Was nicht passt, wird passend gemacht. Meiner Meinung nach hätte man die interessanten Themen auf ein, maximal 2 Tage stauchen können und das wäre immer noch zu lang gewesen. Es war nicht lustig, es ging jeden Tag um 11 ins Bett weil dann Nachtruhe war und nichts mehr im Fernsehn kam, es war nur bedingt informativ, es war nicht aufregend, in Ritterhude passiert nunmal nichts, und es war nicht entspannend weil man immer auf der Suche nach Essen war und der nächste Plus ne halbe stunde zu Fuß und 25 Minuten mit den schrottreifen Fahrrädern (zum leihen) weit weg war. Die Leute waren zum größten Teil ziemlich "asi", laut und komisch drauf. Aber das sieht wohl jeder so. Der einzige Lichtblick war ein Proberaum, wo man ab 16 Uhr Musik machen konnte. Ich hab da ein paar mal mit einem Schlagzeuger gejamt, ansonsten waren die Zivis nicht so musikalisch. Ich wünsche euch, ihr Zivis dieser Welt, dass ihr weder nach Ritterhude noch auf den Ith kommt, die Schule soll nämlich laut Mr. F-J noch schlimmer sein ("7 km weit keine Weiber...").

8/18/2005

Das schöne am Zivildienst

Es muss heißen "das schönste" und ist nicht das Geld, die Tatsache dass das was man tut zum ersten mal einen direkt erkennbaren Sinn hat, die Dreiviertel Stunde die ich länger schlafen kann oder die 1,5 Kilometer die der Weg kürzer ist (Hö wie geht das denn? nicht mal halb so lang aber ich bin in 7 Minuten da im Gegensatz zu vorher 15.), dass man keinen Rucksack mehr braucht und wenn man dann doch einen mitnimmt dann ist da so gut wie kein Gewicht mit verbunden. Das tollste für mich just in diesem Moment ist dass ich hier sitzen kann und mir bei AOL REM und Co reinziehen kann ohne auch nur einen Gedanken an Hausaufgaben verschwenden zu müssen die für mindestens 2 Fächer morgen zu tun wären. Wären. Denn kaum jemand hat so wenig Hausaufgaben gemacht wie ich. 2 mal pro Woche? Rekord! Entsprechend schlecht war da immer das Gewissen. Und jetzt ist alles Weg und ich bin trotzdem gut in dem was ich tue. Hach das musste jetzt mal raus.

8/10/2005

Trauer

Man merkt erst was man an einem Corsa hatte den man auch ohne Servolenkung in jede Lücke bekam, wenn man einen Courier hat der trotz dieser technischen Errungenschaft für die meisten zu groß ist. Heute gegessen:

8/09/2005

Warten, bis der Arzt kommt

Heute musste ich mit einem Bewohner zum Hals-, Nasen-, Ohrenarzt. Klingt genauso spannend, wie es ist, inklusive einer Stunde Wartezeit im "Wartezimmer" (ohkay, wir waren zu früh, aber was soll man sonst machen?). Die Kontrolluntersuchung dauerte dann läppische 5 Minuten. Was für ein Aufwand für "Eigentlich ist alles klar mit dem Ohr!". Interessant war allerdings, wieviel Aufsehen eine Büroklammer im Arzthelferinnenkosmos erregen kann. Eigentlich war es nicht eine Büroklammer, sondern mehrere, die langsam zur Neige gingen. Während meiner Wartezeit versuchten die Damen sich einig zu werden, ob man jetzt die bunten, 2.8cm langen, oder doch lieber die matten, 3.2cm langen Büroklammern (aus Metall) bestellen soll. Erst nachdem 2 der 4 im Haus tätigen Ärzte hinzugerufen wurden und 10 Minuten lang diskutierten, einigte man sich für die 3.2cm langen, metallischen, matten Bürohelfer. Wenn man sonst nichts zu tun hat...